Kirchenkonzert am Sonntag, 12. Oktober 08

Marbach. Am Sonntag, 12. Oktober gibt es das nächste Kirchenkonzert in der spätgotischen  Alexanderkirche Marbach. Kirchenchor und Kirchenorchester der Evangelischen Kirchengemeinde musizieren zusammen mit Solisten (Maki Kalesse und Sonja Türpe - Oboe, Thomas Meyer - Tenorsolo und Orgel, Bernd Blankenbach, Kontrabass) geistliche Werke aus Barock und Romantik.

Eröffnet wird das Kirchenkonzert in der Alexanderkirche mit dem Concerto in G für Orgel von Johann Sebastian Bach (mit Thomas Meyer an der Voit-Orgel 1868). Daran schließt sich die Psalmkomposition "Freuet euch des Herren" für Chor und Orchester von Georg Friedrich Händel an.

Im Mittelpunkt der Kirchenmusik stehen Kompositionen von Felix Mendelssohn Barholdy. Der Evangelische Kirchenchor Marbach singt die achtstimmigen Motetten für Chor a capella "Richte mich Gott" und "Singet dem Herrn ein neues Lied", sowie das Quartett "Wirf dein Anliegen auf den Herrn" aus Mendelssohns "Elias". Darauf folgt als zentrales Werk seine Kantate "Wer nur den lieben Gott lässt walten" für Solo, Chor und Streicher. Als Abschluß des Kirchenkonzertes werden Chor und Orchester gemeinsam mit den Zuhörern das bekannte Abendlied von Matthias Claudius "Der Mond ist aufgegangen" in einer Vertonung von Max Reger zum Klingen bringen. Kurze Lesungen und Gebete - gesprochen von Dekan Dr. Heinz-Werner Neudorfer - vertiefen die Gedanken der geistlichen Musik. Die musikalische Leitung des Kirchenkonzerts liegt bei Bezirkskantor Hermann Toursel.

Das Kirchenkonzert in der spätgotischen Alexanderkirche beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden zur Unterstützung der Marbacher Kirchenmusik wird gebeten.

Orgelsommer entwickelt sich zum Renner

Die Stuttgarter Zeitung schreibt am 23.08.2008:

Orgelsommer entwickelt sich zum Renner

Bilanz der Veranstaltungsreihe fällt überaus positiv aus - Fortsetzung folgt im Schillerjahr 2009

Marbach. Der Orgelsommer hat jetzt zum vierten Mal stattgefunden und sich mittlerweile zu einem Renner entwickelt. Deshalb soll er seinen Platz im Marbacher Veranstaltungsreigen behalten. "Es geht weiter", bestätigten Organisator Hermann Toursel und Frau Sabine.

Der Marbacher Orgelsommer war 2005 veranstaltet worden, um die Bedeutung der "weltweit letzten noch erhaltenen dreimanualigen Orgel mit mechanischer Spiel- und Registertraktur aus der Zeit der Hochromantik" gebührend zu feiern und dieses Instrument der Öffentlichkeit vorzustellen. Mit enormer Resonanz, die einen zweiten Orgelsommer nach sich zog. Dem folgten ein dritter und jetzt ein vierter, bei zunehmendem Erfolg. Rund 250 Besucher pro Konzert im Schnitt - das bringt den Marbacher Kantor ins Schwärmen, der verschiedene Faktoren für diese Erfolgsbilanz als ursächlich sieht. "Da spielt auch die Akzeptanz des Instruments bei den Leuten eine Rolle, die dafür gespendet haben", meint Hermann Toursel. Als weitere Gründe führt das Kantorenpaar ins Feld, dass es sich um ein kurzes Konzert mit einem besonderen Instrument und hoher Qualität handle, das in einem herrlichen Raum zu günstigen Zeiten stattfinde, die noch Luft für weitere kulturelle oder gesellschaftliche Vorhaben lassen - für einen Fernsehabend oder einen Besuch im Biergarten.

Auch die Auswahl der Interpreten spielt eine Rolle. "Wichtig ist uns, deutlich zu machen, dass wir gerade hier in Württemberg hervorragende Organisten haben", sagt Hermann Toursel. Andererseits haben die Besucher die Chance, diese Musiker kennenzulernen. Das gilt auch für die Organistinnen und Organisten aus dem Kirchenbezirk, die vor allem bei der Orgelwoche zum Zug kommen. Bei den Sonntagskonzerten möchten die Toursels als Gegenpol einen namhaften Musiker, auch aus dem Ausland, einladen.

Eine Konzertreihe für jedermann, nicht nur für einen speziellen Kreis, will der Organisator mit dem Orgelsommer bieten. "Wir suchen die Interpreten aus, die wir haben wollen." Sie müssen vom Künstlerischen her passen, und sie müssen das Instrument mögen. "Es muss stimmig sein", sekundiert Sabine Toursel, die auch in dem freien Eintritt einen Garanten für den Erfolg erkennt: "Einfach reingehen können und doch Qualität geboten bekommen." Und noch ein Punkt ist dem Bezirkskantor wichtig. Er will die Besucher auch künftig persönlich begrüßen. Er sieht in der in Marbach geleisteten Kulturarbeit eine weitere Ursache für den Erfolg und meint, dass viele wieder mehr das direkte Musikerlebnis suchen. Sein Wunsch: die Menschen von der seichten musikalischen Dauerberieselung zu befreien.

Beim Orgelsommer 2008 hat sich gezeigt, dass das duale Musizieren - also der Einsatz eines weiteren Soloinstruments - besondere Anziehungskraft ausübt. Schon beim ersten Konzert mit Violine war die Besucherzahl gestiegen, und beim letzten Konzert mit einem Trompeter war die Kirche bis auf den letzten Platz besetzt. Es geht also weiter mit dem Orgelsommer, der wohl auch seine Aufteilung in Orgelwoche und Sonntagskonzerte behalten soll. Für das Schillerjahr 2009 ist die Konzeption für den Orgelsommer noch offen. Der Rahmen des Festprogramms sieht eine Veranstaltung in der Alexanderkirche vor, in die der gleichzeitig stattfindende Orgelsommer integriert werden soll.

Von Helmut Schwarz